Die Gemeinde und ihre Ortsteile
Stahnsdorf ist eine Gemeinde am südwestlichen Stadtrand von Berlin. Hier ist die Kombination von Wohnen und Arbeiten im Grünen noch möglich. Und es gibt attraktive Freizeit- und Kulturangebote. Die Gemeinde Stahnsdorf liegt auf dem sogenannten "Teltow", einer südlich des Spreetals gelegenen Hochfläche, die im Westen von Nuthe und Havel begrenzt wird.
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Wissenswertes auf einen Blick
Einwohnerzahl gesamt |
15.557 (Stand 31.12.2019) |
Fläche in km² gesamt |
49 |
Höhe über NN in m |
44 |
Ortsteile |
Stahnsdorf, Güterfelde, Schenkenhorst, Sputendorf |
Postleitzahl |
14532 |
Ortsvorwahl Festnetz |
03329 (Stahnsdorf, Güterfelde) |
Die Gemeinde Stahnsdorf ließ im Rahmen eines durch die Bertelsmann-Stiftung extern begleiteten und moderierten Prozesses ein Leitbild für ihre Entwicklung erarbeiten. Dazu beauftragt wurde sie durch den dementsprechenden Beschluss B-14/085 der Gemeindevertretung Stahnsdorf "Gesamtkonzept (Leitbild) für die Gemeinde Stahnsdorf", der am 6. November 2014 mehrheitlich gefasst wurde.
Der zweijährige Erstellungsprozess erfolgte 2016/17 unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger und mündete in einen finalen Beschluss B-17/173 der Gemeindevertretung Stahnsdorf "Perspektive 2030: Ein Leitbild für Stahnsdorf", der am 14. Dezember 2017 ebenfalls mehrheitlich gefasst wurde.
Weitere Dokumente: Ergebnisse der Beteiligungsverfahren zum strategischen Leitbild
Zeitstrahl: Chronologie des Leitbildprozesses (Grafik: Bertelsmann-Stiftung)
Ansprechpartner in Sachen Ortsgeschichte
Stahnsdorfer Heimatverein e. V.
Jürgen Böhm (Vorsitzender)
Meisenweg 2
Tel. 63217
Stahnsdorf-Geschichte (Heimatforschung)
Peter Reichelt
Friedrich-Naumann-Str. 133
Tel. 62212
Stahnsdorf - historischer Abriss -
Anfg. des 13. Jhds. |
Bau der Dorfkirche |
17.November 1264 |
Stahnsdorf erfährt erste Erwähnung |
1299 |
Markgraf Otto IV. übergab u.a. Germanicum und Slavicum Stanesdorp dem Bischof Volrad zu Brandenburg |
17. Februar 1435 |
die Hakes zu Machnow übernehmen die Grundherrschaft über |
1480 |
nur noch Deutsch-Stahnsdorf im Schoßregister |
1652 |
Landreiter des Kreises Teltow stellt vier Jahre nach Beendigung des |
1801 |
wieder Stand von vor dem 30-jährigen Krieg |
nach 1848er Revolution |
Separation oder in Preußen Feldregulierung - Aufteilung der Feldmark - , |
1854 |
326 Einwohner (161 männlichen Geschlechts) leben in 52 Familien |
1880 |
610 Einwohner (296 männlich) in 113 Haushaltungen |
1899 |
Stahnsdorf erhält die erste besoldete Bürgermeisterstelle im damaligen Kreisgebiet Teltow |
Mit der Industrialisierung und der näherrückenden Reichshauptstadt begann eine sprunghafte Entwicklung Stahnsdorfs.
Hierzu trugen bei:
1891 |
der Bau der Chaussee von Zehlendorf über kleinmachnow nach Gütergotz (Güterfelde) bzw. Schenkendorf (Schenkenhorst) |
1900 - 1906 |
Bau des Teltowkanals |
1902 |
Erwerb von insgesamt 206 ha Wald-, Heide- und Ackerfläche durch die Berliner Stadtsynode zur Anlage eines Zentralfriedhofes für den Süden von Berlin |
1904 |
Anschluss der Gemeinde an das Wassernetz der Charlottenburger Wasserwerke |
1905 |
Bau der Kläranlage auf dem Lindenberg - 1931 Großkläranlage - |
1906 |
Elektrifizierung der seit 1892 von Lichterfelde bis Ortseingang Stahnsdorf verkehrenden Dampfstraßenbahn und die Verlängerung des Schienennetzes bis zur Machnower Schleuse |
1908 |
Chausseebau Stahnsdorf - Dreilinden - Wannsee |
1913 |
Inbetriebnahme der Staatseisenbahn (Friedhofsbahn) Wannsee - Stahnsdorf |
Mit dem Vordringen der Zisterzienser (1170 Kloster Zinna; 1180 Kloster Lehnin) begann die Christianisierung und Beeinflussung der Besiedlung des Teltow.
27.04.1908 |
Einweihung der Gemeindeschule Stahnsdorf (jetzige Lindenhof-Schule): vierklassig mit Turnhalle (erste im Kreis Teltow), 220 Schüler, zwei Lehrer, eine Lehrerin |
1910 |
1246 Einwohner |
1919 |
1311 Einwohner |
Die Bauern begannen ihr Land zu verkaufen.
Von 1919 bis 1930 wurden insgesamt 248 ha für Siedlungszwecke veräußert.
Es entstanden und entwickelten sich: die Kolonie Stahnsdorf West, die Siedlung "Eigene Kraft", die Markhofsiedlung, die Blumensiedlung.
Aus dem kleinen Angerdorf wuchs eine Gemeinde im Randgebiet zu Berlin
1930 |
2149 Einwohner |
Zwischen 1930 und 1939 erfolgte in der intensivsten Bauperiode ein Zusammenwachsen der ältesten Ortsteile mit den an der Peripherie liegenden neuen Teilen Stahnsdorfs.
Stahnsdorf wird Garnisonsstandort:
"Schlieffen-Kaserne" (08.09.1935), an der jetzigen H.-Zille-Straße
"Sigsfeld-Kaserne" (30.07.1936), an der heutigen Annastraße
"General-Ludendorff-Kaserne" (30.10.1938) am heutigen Güterfelder Damm
1941/42 |
Von der Dreilinden Maschinenbau GmbH, einer Tochtergesellschaft der Robert-Bosch-GmbH Stuttgart wurde noch in der Zeit des Zweiten Weltkrieges die "Boschsiedlung" mit über 400 Wohnungen gebaut |
22. Dez. 1942 |
Die Mitglieder der "Roten Kapelle", die Stahnsdorfer Bürger John Graudenz und Anni Krauss werden in Plötzensee hingerichtet. |
23.04.1945 |
ohne größere Kampfhandlungen wird Stahnsdorf durch die Rote Armee eingenommen |
28.05.1945 |
6685 Einwohner |
29.09.1945 |
Bodenreform, Aufteilung von Land an 17 Neubauern |
24.01.1946 |
Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebes durch die BVG |
28.05.1947 |
S-Bahnbetrieb nach Wannsee bzw. Oranienburg wird wieder aufgenommen |
01.09.1961 |
Aufnahme des Schulbetriebes an der "Heinrich-Zille"-Grundschule |
1961 |
Wohnungsbau: 60 WE der NVA hinter der "Boschsiedlung", 21 WE im "Lehrerblock" |
13.08.1961 |
"Grenzsicherungsmaßnahmen" führen auch zur Schließung des S-Bahnhofes Stahnsdorf |
31.08.1961 |
Einstellung des Straßenbahnbetriebes |
1972 |
Dorfteich zugeschüttet |
01.06.1976 |
endgültige Beseitigung des S-Bahnhofes Stahnsdorf |
1977 |
Beginn des verstärkten Eigenheim-Neubaus, bis 1990 ca. 300, u.a. in der "Forstsiedlung" an der Alten Potsdamer Landstraße und in dem Komplex "Am Walde" |
1985 |
125 Wohnungen in Geschossbauweise am Ruhlsdorfer Weg |
12.06.1992 |
der letzte Soldat der GUS-Truppen verlässt die Kaserne an der Annastraße |
13.10.1992 |
Vereinbarung zur Bildung des Amtes Stahnsdorf (mit Güterfelde. Schenkenhorst und Sputendorf) an Innenministerium Brandenburg zur Bestätigung gegeben |
19.08.1993 |
Richtfest im Wohnbereich "Neue Vogelsiedlung" |
16.08.1994 |
6256 Einwohner |
1998 |
Wiederherstellung des Dorfteiches |
25.02.1999 |
Einweihung des Gemeindezentrums an der Annastraße, entstanden als Konversionsbau aus einem Kasernenblock der ehemaligen "Sigfeld-Kaserne" |
01.01.2002 |
Stahnsdorf ist amtsfreie Gemeinde mit den Ortsteilen Güterfelde, Schenkenhorst und Sputendorf |
Vom Bauerndorf zur Vorortgemeinde von Berlin
Mit dem Entstehen erster Villen in Zehlendorf und der Erschließung Kleinmachnows zum "Schlafzimmer der Berliner" rückte auch das alte Bauerndorf Stahnsdorf in den Blickwinkel landflüchtiger Großstädter.
Bereits in den 1920er und 1930er Jahren entstanden eigenständige Siedlungen, wie Stahnsdorf-West, die Blumen- und Markhofsiedlung. Die Zahl der Einwohner stieg sprunghaft von 1311 Personen im Jahr 1919 auf 5810 Personen im Jahr 1940.
Voraussetzung dieser Entwicklung waren gute Anbindungen per Bus und Straßenbahn sowie der S-Bahn an das Verkehrsnetz Berlins.
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Stetige Siedlungsentwicklung
Mit der Wende und Wiedervereinigung wurde das Siedlungspotential des Ortes in die politische Waagschale geworfen, um den Ort mit Neuansiedlungen weiter zu entwickeln. Zu den ersten Bauvorhaben gehörten die erweiterte Vogelsiedlung und die Wohnbebauung an den Pfuhlhufen, auch Liefeld's Dreieck genannt. Es folgten das zwischen der Blumen- und der Markhofsiedlung gelegene Waldviertel.
Seit 1997 entsteht in der geografischen Mitte von Stahnsdorf das Grashüpferviertel als potentielle Keimzelle für ein neues Ortszentrum.
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Historischer Ortskern
Der alte Dorfanger stellt in seiner Gesamtanlage das wertvollste Kulturgut des Ortes dar. Die mehr als 700 Jahre alte romanische Feldsteinkirche blieb in ihrer strengen architektonischen Klarheit über die Jahrhunderte erhalten. Am Anger fanden die Feierlichkeiten anlässlich der 750-Jahr-Feier Stahnsdorfs statt.
Die 2012 ins Leben gerufene AG Dorfmitte setzt ihr bürgerliches Engagement seit 2014 als „Agendagruppe historischer Ortskern“ fort. Der Fokus blieb derselbe: Es geht um Fragen zur behutsamen Entwicklung des Ortes aus verkehrstechnischer, landschaftsplanerischer und atmosphärischer Sicht.
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Online-Museum von Heimatforscher Peter Reichelt
Peter Reichelt vom Stahnsdorfer Heimatverein lädt in sein Online-Museum ein.
Auf seiner Internetseite erfahren Sie Interessantes über Stahnsdorfs Geschichte.
Ein Schloss im Wandel der Zeit
Das einstige Gütergotz stellte schon immer etwas Besonderes dar. Zu heidnischen Zeiten wurde hier in der Nähe des Sees dem Jüthri-Gotzen geopfert, was dem Ort seinen Namen gab. Auf der alten Handelsstraße, die über den Anger durch den kleinen Ort weiter über Stahnsdorf nach Berlin führte, kamen Freund und Feind hierher. Die Herren von Schloß und Gut stammten in der Regel aus den "besseren" Familien. Zu ihnen zählten der Große Kurfürst, der Hofprediger des ersten preussischen Königs, ein preussischer Ministerpräsident und Generalfeldmarschall, ein General-Lotterie-Administrator und ein namhafter Bankier.
1893 erwarb die Stadt Berlin das einstige Rittergut. Im alten Schloß wurde eine Tuberkulose-Heilstätte für Kinder untergebracht. Von 1952 bis 2010 diente das im Lauf der Zeit mehrfach umgestaltete Bauwerk des Schinkel-Schülers David Gilly als Altenpflegeheim. Von 2012 bis 2014 wurde es durch den neuen Eigentümer grundlegend saniert und für eine Nutzung in mehreren Wohneinheiten umgebaut.
Theodor Fontane lobte einst diesen geschichtsträchtigen Ort und seine Menschen, auch wenn sie "keinen Ketzer verbrannt und keinen Heiligen geboren haben". Mit dem Ortsteil Kienwerder entstand in den zwanziger und dreißiger Jahren außerhalb des alten Dorfes eine idyllische Wohnsiedlung, unter alten Kiefern eingebettet in leicht hügeliger Landschaft.
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Güterfelder Haussee
Heutzutage wird Güterfelde vor allem durch die attraktive Umgebung des Haussees zum Ziel von Touristen. Spaziergänge, Badeausflüge oder Besuche von gastronomischen Lokalen im idyllischen Güterfelde locken Besucher von Nah und Fern. Künftig wird Güterfelde um eine Attraktion reicher, denn der Schlosspark soll mit einem Grünordnungsplan beplant und nach historischem Vorbild umgestaltet werden.
Hierzu ist ein Flächentausch mit dem derzeitigen Eigentümer des Parks vorbereitet, dem Evangelischen Diakonissenhaus Berlin-Teltow-Lehnin.
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Dorfkirche Güterfelde

Dorfkirche Güterfelde
(Foto: Dirk Pagels Photography)
Gegenüber dem Schloss erhebt sich die unter Denkmalschutz stehende Feldsteinkirche aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts; der Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert.
Der ursprünglich eingezogene Chor wurde 1887 auf Langhausbreite und -höhe erweitert. Bei der Modernisierung und Erweiterung der elektrischen Heizung im Jahre 2007 wurde unterhalb des Chores eine etwa 20 Quadratmeter große, unbelegte Gruft geöffnet und durch das Podest wieder verschlossen.
Die hölzernen Seitenpodeste sollen an den ursprünglich eingezogenen Chor erinnern. Sie richten wie die neue Beleuchtungsanordnung den in neuer Farbgebung gestrichenen Innenraum stärker auf den Altar aus.
Pünktlich zum Erntedankfest 2010 wurde die Rundsanierung der Kirche erfolgreich abgeschlossen. Zuv ihrer Ausstattung gehören zwei Bronzeglocken aus dem Jahre 1925 von Franz Schilling & Söhne aus Apolda, eine Orgel aus dem Jahr 1978 von der Firma Schuke aus Potsdam. Die Prinzipalstücke Altar, Pult und Taufe sind um 1990 entstanden. Der sechzehnarmige Kronleuchter ist ein Geschenk der Frau von Roon bei ihrem Wegzug im Jahre 1873.
Kontaktpersonen
Ortsvorsteher Güterfelde und Vorstand Bürgerhaus
Dietrich Huckshold
E-Mail
Ein Ort der Ruhe und Beschaulichkeit
Wer noch weit ins Land schauen und einen richtigen Sonnenuntergang erleben möchte, wird im Dorf Schenkenhorst reich beschenkt. Längst haben stadtflüchtige Berliner und Brandenburger den kleinen Ort für sich entdeckt und sich hier niedergelassen. Hier blieben noch das typisch terrassierte Gelände, mit Eichen bewachsene Dämme, Wirtschaftswege mit Obstbäumen und kleine, mit Holunderbüschen begrünte Gräben erhalten. Nicht weit entfernt erinnert der Kuh-Damm als Flurname an die traditionelle Viehwirtschaft.
In der Umgebung von Schenkenhorst findet man noch die letzten, in ihrem ursprünglichen Zustand erhaltenen Rieselfelder. Diese Ländereien fielen nach einem abenteuerlichen Besitzwechsel 1889 zu Berieselungszwecken an die Stadt Berlin.
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Motorsport wird gross geschrieben
Seit fast 20 Jahren ist Schenkenhorst eine gute Adresse für Liebhaber des Motorsports. Inzwischen ist die 2016 Meter lange Motocross-Rennstrecke des MCC Schenkenhorst-Berlin e.V. auch für internationale Meisterschaften ausgebaut worden, und seit 1992 finden hier Läufe zur Deutschen Meisterschaft statt.
Die Strecke ist vom Deutscher Motorsportbund für Rennveranstaltungen abgenommen und bietet bei durchgehend mindestens acht Metern Breite alles, was das Herz eines Offroad-Bikers begehrt, darunter 15 Sprünge, Auf- und Abfahrten, Tiefsandstücke sowie einen flüssigen Streckenverlauf.
Das Terrain ist gleichermaßen für Anfänger und Profis geeignet. Auch Quad- und Seitenwagenfahrer drehen dort regelmäßig ihre Runden.
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Geselligkeit kommt nicht zu kurz
Sport macht einen wesentlichen Teil des Gemeinschaftslebens in Schenkenhorst aus.
(Foto: Gemeinde Stahnsdorf)
Etwas ruhiger, aber nicht weniger beschaulich, sind seit Jahrzehnten die dorffestähnlichen Sportveranstaltungen. Mannschaften aus dem ganzen Land Brandenburg reisen zweimal im Jahr an, um ihr Können im Handball zu messen.
Dann ist ganz Schenkenhorst auf den Beinen, denn die Liebe zum Sport und zur Geselligkeit ist den Schenkenhorstern in die Wiege gelegt und manifestierte sich schon früh im 20. Jahrhundert, in der Vereinsgründung der SG Schenkenhorst 1912 e.V.
Kontaktpersonen
Ortsvorsteher Schenkenhorst
Sven Püstow
E-Mail
Ein Dorf mit viel Charme
Anfangs schien es, als ob die stürmischen Wendejahre spurlos am Ort Sputendorf vorbei gehen würden. Selbst die alten Straßennamen wurden nicht zum Politikum. Es gibt Wichtigeres, so die Sputendorfer. Inzwischen ist der Ort kräftig gewachsen und bereits jeder Dritte im Ort ist ein zugezogener Sputendorfer. Einen Bevölkerungszuwachs von fast 40% in nur zwei Jahren hat kaum eine Gemeinde im Speckgürtel aufzuweisen. Sputendorf hat seine eigenen Reize, und die malerische historische Dorfaue entzückt die Besucher.
In der südlichen Peripherie der Feldmark hat der Ort ein weiteres Unikat aufzuweisen: Sputendorf hat einen Flugplatz. Als im Mai 1994 der Berliner Luftsportclub "Condor" e.V. den ehemaligen Agrarflugplatz pachtete, begann sich Sputendorf zum Mekka des Flugzeugmodellsports zu entwickeln. Die Saison auf dem Flugfeld beginnt jeweils am ersten Sonntag im März mit dem Winterpokal für Elektroflieger.
Das "Café Waldesruh" ist vor allem an den Wochenenden ein gefragtes Lokal für die gastronomische Einkehr. Zum Ort zählt auch das alte Vorwerk Marggraffshof, welches mit Reit- und Country-Club der traditionellen Tierhaltung eine Zukunft sichert.
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Geschichte in Kürze
Die erste Nachricht über das Dorf findet sich im Jahre 1375 im Landbuch von Karl IV., zu der Zeit noch "Sputelendorf" benannt. Slawen besiedelten das Landschaftsgebiet "Der Teltow", es bildeten sich kleine Dörfer. In kirchlicher Hinsicht gehörte Sputendorf bereits 1644 als "mater combinata" zu Stahnsdorf.
Durch die per Vertrag geregelte "Gemeindegebietsreform" sind die Orte Güterfelde, Schenkenhorst und Sputendorf seit dem 31.12.2001 Ortsteile der Gemeinde Stahnsdorf. Im Jahr 2015 zählt Sputendorf 525 Einwohner (Stichtag 18.06.2015)
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Sehenswertes im Ort
Kirche
Die vom Friedhof umgebene Kirche von Sputendorf ist ein Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert, sie hat einen verbretterten Dachturm aus dem 18. Jahrhundert. Eine Reihe von Umbauten zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert und auch später, haben das Gesicht der Kirche verändert. Im Inneren des Gotteshauses kommt vor dem weißen Hintergrund der farbenprächtige barocke Kanzelaltar von 1720 voll zur Geltung. Er wurde in den 60er Jahren restauriert. Farbe und Form des Altars ähneln dem Taufbecken, ein achteckiges hölzernes Kunstwerk mit einem durch Vogelköpfe verzierten Deckel, die Inschrift auf der Rückseite belegt die Restaurierung 1784. Gegenüber des Barockensembles auf der Westempore befindet sich die Orgel, welche 1887 am Karfreitag aufgestellt wurde. Sie wird zu Gottesdiensten immer noch gespielt. Der hölzerne Dachturm wurde zwischen 1994 und 2000 originalgetreu wiederhergestellt.
Dorfanger
Sputendorf ist ein typisches mittelalterliches Angerdorf, in dessen Mitte sich zwei verträumte Teiche befinden zwischen denen ein großer Anger liegt. An den Teichrändern wachsen Trauerweiden, im großen Teich blühen im Sommer Seerosen und der kleinere Teich hat mittig eine Insel, auf welcher Wildenten und anderes Getier geschützten Unterschlupf und Brutstätten finden. Radfahrer, die bei schönem Wetter die Gegend ergründen, sieht man auf den Bänken öfter eine Rast einlegen.
Im Ort ist noch einiges Historisches erhalten, wie alte Bauernhäuser mit Vierseitenhöfen, Stallungen, Scheunen und Remisen.
Bürgerhaus/Heimatmuseum
Wie lebte man früher auf dem Land, wie arbeitete man? Über die Geschichte Sputendorfs und des Lebens in der Region erzählt das Heimatmuseum im Bürgerhaus, der ehemaligen Dorfschule. Dort liegt Altes für die Zukunft bewahrt.
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Text: Hannelore Schwaiger/Heimatstube Sputendorf und Gemeinde Stahnsdorf
Fotos: Gemeinde Stahnsdorf
Reiten in Sputendorf
- Gut Sputendorf GbR
Georg Lagerbauer hat 2006 das ehemalige Gut des Ortes und 100 Hektar Land von den Berliner Stadtgütern gepachtet und betreibt dort ein Trainingszentrum für American Quarterhorses und eine Pferdepension. Der Eingang befindet sich in der Eichenallee 14.
- Gut Marggraffshof GmbH
In Marggraffshof 2 gibt es eine großzügige Anlage (Reitanlage, Pferdepensionsbetrieb, Reitsportanlage) mit vielfältigsten Möglichkeiten wie Freizeitreiten, Dressurreiten und Springen.
- "Eschenhof"
Der Eschenhof findet sich mitten im Ortskern am kleinen Teich (ehemaliges Bauerngehöft).
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Ein Ort für viele Anlässe - Mieten Sie das Bürgerhaus!
Sie suchen nach einem passenden Rahmen für Ihren festlichen Anlass?
Ob privat oder beruflich - das Bürgerhaus Sputendorf mit seinem prächtigen Garten können Sie mieten. Informieren Sie sich hier!
Plakat des Bürgerhausvereins Sputendorf (pdf; ca. 112 KB)