Meist gestellte Fragen
FAQ
Die Tiere folgen noch immer uralten Wildwechseln und stören sich zunächst nicht daran, dass dort nun Häuser stehen. Im Gegenteil: Sobald sie bei ihren nächtlichen kilometerweiten Wanderungen auf Nahrung stoßen, kommen sie immer wieder gerne vorbei. Und Nahrung finden sie hier jede Menge! Das beginnt auf den Maisfeldern der Region, geht weiter mit den Eicheln der Straßenbäume, Fallobst in den Gärten und einem reichen Angebot an Engerlingen und Larven in gut gewässerten Gärten und Komposthaufen.
Gegen Wildschweine im Garten helfen nur stabile und lückenlose Zäune, auch zwischen Nachbargrundstücken, die mindestens bis auf den Boden reichen. Maschendraht wird von den kräftigen Tieren einfach weggeschoben. Auch Tore müssen stabil und stets fest geschlossen sein. Auch die Verlockungen zu reduzieren, kann bereits helfen: Das bedeutet den Verzicht auf den Komposthaufen und übermäßige Wässerung des Gartens sowie das Fallobst aufzusammeln.
Ruhig verhalten und am besten einen anderen Weg nehmen. Die Tiere keinesfalls bedrängen. Geraten Sie in Panik, können die Wildschweine Menschen durchaus umrennen, doch bewusste Angriffe sind in der Region noch nie vorgekommen. Eher schon kommen sie in der Erwartung näher, gefüttert zu werden.
Als größte Gefahr sehen die Wildschweine vor allem freilaufende Hunde an, und zwar umso mehr dann, wenn Frischlinge zu beschützten sind. In der Tierklinik Düppel, so Prof. Dr. Achim Gruber, wurden schon viele Hunde verarztet, nachdem sie mit Wildschweinen aneinander geraten sind. Keiner dieser Hunde war angeleint unterwegs!
Die beiden Jagdpächter der Jagdgenossenschaft Stahnsdorf-Kleinmachnow werden von sieben Jägern aus der Region unterstützt. Außerdem sind zwei Berliner Stadtjäger im Team, die auch in den Berliner Forsten schießen dürfen, was den hiesigen Jägern nicht erlaubt ist.
Darüber hinaus sind im laufenden Jagdjahr (bis 31. März 2019) in einem Eigenjagdbezirk, der das Gelände des Klärwerks sowie einen benachbarten Reiterhof umfasst, zwei Jagdscheininhaber mit einer Ausnahmegenehmigung der Unteren Jagdbehörde im Auftrag der Berliner Wasserbetriebe tätig.
Die herkömmliche Jagd mit der Schusswaffe kommt in relativ begrenztem Umfang zum Einsatz, da sie innerorts (= in befriedeten Bezirken) zu gefährlich und größtenteils gesetzlich verboten ist (siehe auch nachfolgende Frage). Seit 2020 sind auch mehrere Lebendfallen im Jagdpachtgebiet Stahnsdorf-Kleinmachnow positioniert.
Die Jagdpächter und ihre Jäger weisen in ganz Brandenburg eine mehr als beachtliche Strecke auf. Das geht aus den vom zuständigen Ministerium herausgegebenen Jagdstatistiken hervor. Allerdings sind die Jäger an das Landesjagdgesetz gebunden, das gerade für besiedelte Gebiete ("befriedete Bezirke") strenge Vorgaben macht.
Vom Schuss des Jägers darf niemals eine größere Gefahr ausgehen als vom Wildschwein selbst. Daher wird nur dort geschossen, wo es einen sicheren Kugelfang gibt, zum Beispiel einen Lärmschutzwall hinter dem Schwein, oder das Erdreich, wenn der Jäger eine erhöhte Position hat. Leitern und Hochstände an verschiedenen bejagbaren Flächen im Ort soll diese sichere Schussabgabe ermöglichen. Leider werden diese immer wieder von Jagdgegnern zerstört.
Im Straßenraum ist die Schussabgabe zu gefährlich, da es zu unberechenbaren Querschlägern kommen kann. Auch nahe der Autobahn ist ein Schuss riskant, denn selbst wenn ein Tier erlegt wird, flüchten alle anderen vielleicht in Panik direkt in den Verkehr. Nicht auszudenken, was dort geschehen kann. Selbst im Wald ist die Schussabgebe nicht immer möglich, da es sehr beliebte Naherholungsgebiete sind.
Hier gibt es zwar Entwicklungen, doch kann das nur in Gehegen funktionieren, denn sonst müssten diese Medikamente hochdosiert als Köder ausgelegt werden. Diese könnten dann auch von anderen Tieren, z. B. Hunden, gefressen werden. Da Wildschweine aber auch gejagt werden und schließlich auf dem Teller landen, gelangen die Medikamente auch in den menschlichen Körper und wirken dort weiter.