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Frauen-, Kinder- und Seniorenrechte – und ein weißer Zelluloidball

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Fast drei Jahre nach der letzten Festveranstaltung verlieh die Gemeinde Stahnsdorf am Freitagabend, 30. September 2022, in der Aula der Grundschule „Heinrich Zille“ wieder ihre Ehrennadel. Nachdem die Gala 2020 und 2021 aufgrund der pandemiebedingten Beschränkungen für Veranstaltungen insbesondere in Innenräumen nicht möglich war, kamen nun zu den bislang 15 Trägern und nur drei Trägerinnen zwei weitere Frauen hinzu.

Dies dürfte vor allem die erste der zwei honorierten Damen freuen, hat sie sich doch schließlich viele Jahre ihres Lebens ehrenamtlich für Frauenrechte engagiert. Für die 80-jährige ehemalige Seniorenbeiratsvorsitzende Rosemarie Kaersten hielt Dr. Ilona Lehnert (Die Linke) die Laudatio. Frau Kaersten wurde bereits 2020 nominiert, konnte aufgrund der o. g. Bedingungen bzw. Reglementierungen für Veranstaltungen erst jetzt ausgezeichnet werden.

Für ihre an diesem Freitag honorierte Vereinskameradin Veronika Schneider (53) hielt die stellvertretende Vereinsvorsitzende des Turn- und Sportvereins Stahnsdorf e. V., Martina Grunwaldt, die Laudatio. Frau Schneider lebte ihre Leidenschaft für den Tischtennissport als Aktive und gibt ihre Fähigkeiten und Erfahrungen noch immer an viele Nachwuchsspielerinnen und -spieler weiter.

Das Rahmenprogramm am Freitagabend bestritten vor rund 100 angemeldeten Gästen Pianistin Anne Fraune und Close-Up-Zauberer Dorian Schneider. Im Publikum waren neben den bisherigen Ehrennadelträger*innen Mitglieder der Gemeindevertretung, Ortsbeiräte, Seniorenbeiratsmitglieder und Vereinsvorstände sowie Bürgerinnen und Bürger vertreten, die Wohnraum im Zuge der Flüchtlingswelle aus der Ukraine zur Verfügung gestellt haben.

„Zwei Damen stehen heute verdientermaßen auf der großen Bühne. Sie stehen dort auch stellvertretend für die vielen Menschen, die wir nicht einzeln ehren können und die fast wie selbstverständlich der Gesellschaft so unglaublich viel geben, ohne dafür einen Lohn zu beanspruchen“, sagt Bürgermeister Bernd Albers.

(30.09.2022)

Hintergrund: Ehrennadelträgerin Rosemarie Kaersten (Formulierung aus schriftlich eingereichtem Vorschlag):

Seit 1997 wohnt Rosemarie Kaersten mit ihrem Mann in Stahnsdorf. Bis zu diesem Zeitpunkt verbrachte sie ihr Leben in Anklam, Potsdam, Neubrandenburg und Berlin. Die ausgebildete Lehrerin für Mathematik und Technisches Zeichen engagierte sich schon als Studentin ehrenamtlich für Kinder und Jugendliche.

Nach der Wende kam verstärkt ihr Einsatz für die Rechte der Frauen hinzu. Sie engagierte sich in der neu gegründeten WASG (Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit), nahm für die LISA (Linke Sozialistische Arbeitsgemeinschaft der Frauen) an den Mitgliederversammlungen des Frauenpolitischen Rates teil und wurde zu deren Bundessprecherin.

Außerdem wirkte Rosemarie Kaersten in der Landesgruppe „Linke Frauen“ Brandenburg und arbeitete aktiv im Gesprächskreis Arbeitsrecht der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Frau Kaersten hat großen Anteil an dieser internationalen Zusammenarbeit, indem sie deutsche und tschechische Frauen gemeinsam am Internationalen Frauentag zusammenbrachte. Sie ist aktives Mitglied des Fördervereins des Südwestkirchhof Stahnsdorf e. V.

Mit der Bildung des Seniorenbeirates in Stahnsdorf 2012, dessen Gründungsmitglied Rosemarie Kaersten war, verfolgte sie als neues Ziel, den Seniorinnen und Senioren zu ermöglichen, ihren Lebensabend in Würde verbringen zu können. Ein wesentliches mit dem Seniorenbeirat erreichtes Ziel war die Einweihung der Seniorenbegegnungsstätte Lindenstraße 22. Seit 2014 ist sie zudem aktiv im Kreisseniorenbeirat tätig. In Sachen Seniorentrainerausbildung arbeitet sie eng mit der Akademie 2. Lebenshälfte zusammen.

Als ehemalige Lehrerin denkt sie auch daran, wie wichtig die Verbindung zwischen Senioren und Jugendlichen ist. Sie arbeitete gern mit dem „ClaB“ (Club an der Bäke) zusammen und setzte sich außerdem dafür ein, dass Jugendliche Partys auf dem Motocross-Gelände in Schenkenhorst durchführen konnten. Seit 17 Jahren organisiert sie im Verein Salma e. V. für Kinder aus der Westsahara jährliche Reisen nach Deutschland.

Hintergrund: Ehrennadelträgerin Veronika Schneider (Formulierung aus schriftlich eingereichtem Vorschlag):

Veronika Schneider ist seit 1979 Mitglied in der Abteilung Tischtennis des Turn- und Sportvereins Stahnsdorf e. V. (TSV). Zunächst war sie als Nachwuchsspielerin aktiv und erfolgreich. Später vertrat sie die Gemeinde Stahnsdorf würdig im Frauenbereich des Vereins als Spielerin auf Verbandsebene und im norddeutschen Raum, wobei sie große Wertschätzung als faire Sportfreundin errang. Seit über 20 Jahren engagiert sich Vroni, wie sie von allen genannt wird, im Vorstand ihrer Abteilung.

Vor allem ihre Tätigkeit als Übungsleiterin, Betreuerin und Koordinatorin im Stahnsdorfer Kinder- und Jugendbereich – auch und gerade während der Pandemie – macht sie für den Verein unverzichtbar. Sie hat durch ihr Engagement den entscheidenden Anteil am erfolgreichen Abschneiden unserer Nachwuchsmannschaften auf norddeutscher und Landesebene sowie an vorderen Platzierungen auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und bei überregionalen Meisterschaften. Nach dem Einzug in die neue Sporthalle in der Mühlenstraße ließ sie die Norddeutschen Meisterschaften des Nachwuchses 2022 zu einem Höhepunkt des Vereins werden.

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