Neue Jagdpächter im Pachtgebiet Kleinmachnow und Stahnsdorf

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Neue Jagdpächter im Einsatz ─ sie wünschen sich und arbeiten für ein konstruktives Miteinander

Zum 1. April 2024 vergab die Jagdgenossenschaft Stahnsdorf-Kleinmachnow die Jagd an zwei neue Pächter. Gemeinsam mit weiteren Jägern setzen sie nun alles daran, das Verhältnis Mensch-Wildschwein in beiden Gemeinden wieder in ausgewogene Bahnen zu lenken.

Mittlerweile konnten die Jagdpächter Christoph Ziggel und Hendrik van Look sowie ihre 11 Begehungsscheininhaber sich ein gutes Bild von der Lage im Revier machen sowie Mensch und Tier dort besser kennenlernen. Zunächst galt es aber, alle Ansitze zu kontrollieren, in Schuss zubringen und deren Standorte zu optimieren. Wie schon ihre Vorgänger mussten sie dabei leider feststellen, dass oftmals mutwillige Zerstörungen die Hochsitze unbrauchbar, wenn nicht sogar zur Gefahr für die Jäger machten. Daher an dieser Stelle der Hinweis: Angesägte Leitersprossen sind jedenfalls kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, die sogar Leben gefährden kann.

Wichtig ist es beiden Jägern, auch den Kontakt zu den Anwohnern zu halten, und so gab es bereits Gespräche mit beiden Bürgerinitiativen, die sich der Themen Jagd und Wildschweine angenommen haben. Sowohl mit denjenigen, die eine verstärkte Bekämpfung der Schwarzkittel fordern, als auch mit jenen, die der Bejagung eher kritisch gegenüberstehen, gab es Treffen auf sachlicher, angenehmer Atmosphäre, wie Christoph Ziggel betont.

Schätzungen zufolge bis zu 600 Tiere im Pachtgebiet / Fütterung bleibt wesentlicher Faktor, den es zu eliminieren gilt

Die Ziele der neuen Jagdpächter für die Zukunft sind klar: Die Wildschweine sollen aus den Wohngebieten herausgelockt werden, um dann eine gezielte waidgerechte Bejagung außerhalb der befriedeten Bereiche zu ermöglichen. Doch zunächst geht es darum, die Wildschweine hier besser kennenlernen. Dabei sollen vor allem die „Problemtiere“ identifiziert werden, bevor sie auch noch dem Nachwuchs die Dummheiten beibringen, mit denen sie bereits für reichlich Ärger sorgen. „Wir haben zum Beispiel am Stolper Weg völlig verzogene Tiere, die keinerlei natürlichen Abstand mehr einhalten,“ musste Ziggel feststellen. Seine wichtigste Ansage an alle Anwohner lautet daher: „Hört auf mit dem Füttern!“ Das Füttern von Wildtieren ist grundsätzlich nur in Notzeiten zulässig und wird dann auch von übergeordneten Behörden angewiesen.

„Wir haben in unserem Pachtgebiet in kurzer Zeit etwa 200 Tiere gesichtet“, berichtet Ziggel aus den ersten Wochen als Jagdpächter. Seiner Schätzung nach leben jedoch sogar dreimal so viel Wildschweine in der Region. „Und die gehen hier von alleine auch nicht weg“, ist er sich sicher, denn die Tiere finden vor Ort reichlich Futter. Eine Regulierung ist daher in seinen Augen unerlässlich. Dabei muss die Vergrämung der Tiere im Vordergrund stehen. Sie dürfen sich in den Wohngebieten einfach nicht mehr so wohlfühlen.

Den Einsatz von Fallen lehnen die neuen Jagdpächter ausdrücklich ab. Sie sollten nur das allerletzte Mittel sein, um die Tiere aus den Wohngebieten herauszuholen. Daher muss rund um die Siedlungsgebiete der Jagddruck erhöht werden, damit die Tiere sie nicht mehr als sichere Rückzugsgebiete ansehen. Gleichzeitig soll den Wildschweinen somit der Rückzug in die Wälder (den eigentlichen und besseren Lebensraum) durch geminderten Jagddruck dort wieder schmackhaft gemacht werden.

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Fotos: Christoph Ziggel, Gemeinde Stahnsdorf

Langfristig sollen Wildschweine zurück in den Wald, ihren natürlichen Lebensraum, zurückgeführt werden

Ziggels Hoffnung ist es, in ein bis zwei Jahren in der Region vorrangig vom Ansitz aus in Ruhe und gezielt in den Waldgebieten zu jagen. Wichtig ist es dann aber auch, dass Hunde in den Waldgebieten an der Leine gehalten werden. Denn wenn die Wildtiere in ihren angestammten Lebensräumen immer wieder aufgeschreckt werden, könnten sie sich erneut in die für sie sicheren Wohngebiet zurückziehen. Der dringende Appell geht daher an alle Hundebesitzer: Bitte die Vierbeiner im Wald – und dazu zählt auch der Bannwald – immer anleinen!

Erste Erfolge bei der Reduzierung des Wildschweinbestands vermelden die Jagdpächter bereits. Mit gezielten Aktionen konnten bereits viele Wildschweine erlegt werden. 20 Tiere wurden leider bei Verkehrsunfällen getötet und mussten entsorgt werden.

Erreichbar sind die Jäger weiterhin über die bereits bekannte E-Mail-Adresse info@jagdpaechter.com. Alle E-Mails, die dort angekommen, werden von ihnen ausgewertet. Auch Wildschweinsichtungen können dort gerne gemeldet werden, denn sie helfen, Hotspots zu identifizieren. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nicht jede E-Mail zeitnah beantwortet werden kann, da Sie sich sicher vorstellen können, dass dieses Thema sehr viele Menschen beschäftigt und sehr viele E-Mails an diese Adresse geschickt werden. Die Jagdpächter sind ehrenamtliche Jäger und es ist uns allen im Ort wichtiger, dass sie draußen im Wald und im Ort sind, als am Schreibtisch zu sitzen und E-Mails zu beantworten.

Bitte beachten Sie: Die o. g. E-Mail-Adresse ist kein Notfall-Kontakt. Bei Gefahr im Verzug sind die Ordnungsämter (während der Dienstzeiten) und die Polizei (außerhalb der Dienstzeiten des Ordnungsamtes) erste Ansprechpartner. Diese pflegen den Kontakt zum Jäger und alarmieren diesen gegebenenfalls. Ohne polizeiliche Unterstützung darf ohnehin kein Jäger ein Grundstück betreten oder gar dort jagen. Bei Gefahr kann die Polizei den Jägern aber die entsprechende Berechtigung erteilen.

(16.07.2024 / mit Material Gemeinde Kleinmachnow)

KONTAKT (illegale Abfallentsorgung, Fundbüro, Hundehaltung, Jagd etc.)

SB Ordnung & Sicherheit
Annastraße 3
14532 Stahnsdorf

Tel.: 03329 646 209 bis -212
E-Mail: hauptverwaltung@stahnsdorf.de

Öffnungszeiten: siehe Rathaus/Gemeindeverwaltung

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