Nahwärmenetz schöpft Potenzial gereinigter Abwässer an Energie ab

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Warm und trocken sollen es die bis zu 720 Schülerinnen und Schüler der neuen Lindenhof-Grundschule auch im Herbst und Winter haben. Heizwärme wird am neuen Campus Mühlenstraße durch ein Nahwärmenetz produziert, dessen Inbetriebnahme heute gemeinsam mit Politik, Verwaltung, Baufirmen, Planern und dem Kooperationspartner Berliner Wasserbetriebe (BWB) gefeiert wurde.

Damit ist ein mehrjähriger Prozess abgeschlossen, der am 6. Oktober 2020 mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen Gerhard Mauer, seinerzeit BWB-Leiter für die Abwasserentsorgung, Michael Kempf, seinerzeit Leiter des BWB-Klärwerks Waßmannsdorf, und Bürgermeister Bernd Albers begann.

Im Zuge der Neuerrichtung des Lindenhof-Campus‘ – bestehend aus dem Schulneubau, einer Turnhalle und der dazugehörigen Sportanlagen – wurde ein innovatives und erneuerbares Wärmesystem integriert. Insbesondere im Hinblick auf die Energiewende und die Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes war und ist die Nutzung erneuerbarer Energieträger eines der großen Ziele.

In direkter Nähe zum Schulneubau fließt das gereinigte Abwasser, die Vorflut, aus dem Klärwerk Stahnsdorf in zwei überbauten Kanälen durch das Gemeindegebiet. Es hat aufgrund der biologischen Prozesse innerhalb des Klärwerks eine annähernd konstante Temperatur. Diese beträgt im Mittel etwa 17°C und fällt selbst im Winter nicht unter 12°C, was ein erhebliches Potenzial an Wärmeenergie beinhaltet.

„Wir sind stolz darauf, mit Unterstützung der Berliner Wasserbetriebe eine fossilfreie Beheizung unserer vierzügigen Schule anbieten zu können“, sagt Bürgermeister Bernd Albers. Der ökologische Fußabdruck eines solchen Schulneubaus werde dadurch erheblich verringert.

Auch im Hinblick auf die Umweltfreundlichkeit bietet diese Art der Wärmenutzung mehrfachen Nutzen. Zur Beheizung wird keine Wärmeenergie aus fossilen Brennstoffen benötigt, sodass ein direkter Ausstoß von Kohlendioxid bei der Beheizung der Neubauschule entfällt.Außerdem führt der Entzug von Wärme aus dem Strom des gereinigten Abwassers zu einer Temperatursenkung des Abwassers. Dadurch verringert sich der Wärmeeintrag in den Teltowkanal, in den der Ableiter mündet, was sich wiederum positiv auf die dortige Flora und Fauna auswirkt.

Viereinhalb Monate betrug die reine Bauzeit für das Projekt (04.09.2023 – 21.03.2024). Die Gemeinde Stahnsdorf investierte gut 1,7 Millionen Euro in das Projekt (Planung, Umweltbaubegleitung, Baufeldräumung/Kampfmittel, Bau von Absenkschacht, Wärmetauscher und Kaltwassertrasse sowie Gebäude- und Anlagenautomation).

(16.05.2024)

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KONTAKT

SB Klimaschutz
Annastraße 3
14532 Stahnsdorf

Herr M. Pierog

Tel.: 03329 646-229
E-Mail: m.pierog@stahnsdorf.de

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