Mineralmulch-Beete an der Potsdamer Allee sind ein Insektenparadies
Kurz nach ihrer Anlage im Frühjahr 2023 von Skeptikern und Spöttern noch als Schottergärten betitelt, haben sich unsere Mineralmulch-Beete an der Potsdamer Allee im Bereich Wilhelm-Külz-Straße/Wannseestraße prächtig entwickelt.
Die Pflanzen stehen in herrlichster Blüte und ziehen nützliche Insekten magisch an, jedoch keine Wildschweine. Und sie sind hart im Nehmen, lieben nämlich die Sonne und kommen dabei mit relativ wenig Wasser aus.
Das ist definitiv (mehr als) einen Blick und Besuch wert.
(12.07.2024)
Vorher-Nachher-Betrachtung des Beetes Potsdamer Allee/Wilhelm-Külz-Straße (Sommer 2023 vs. Sommer 2024)
![PotsdamerAllee_Beet_Bluehstreifen_Sommer2024_K](../../../images/pictures/verkehrsflaechen/baum_gruen/potsdamerallee_beet_bluehstreifen_sommer2024_k.jpg?w=1050&r=2)
![PotsdamerAllee_Beet_Bluehstreifen_Sommer2024_K](../../../images/pictures/verkehrsflaechen/baum_gruen/050623_potsdamerallee_bepflanzung_27.jpg?w=1050&r=2)
Hintergrund: Mineralischer Mulch versus Schottergarten
An der Potsdamer Allee wurden Mischungen halbhoher Präriestauden und Gräser gepflanzt. Die umgebende Mulchschicht aus Splitt wurde gewählt, um die natürlichen mageren Standorte dieser salzresistenten Steppenpflanzung nachzuempfinden, wo trockene, durchlässige Sandböden mit Kiesanteilen vorherrschen.
Zu Schottergärten ist eine klare Abgrenzung vorzunehmen. Diese bestehen hauptsächlich aus Steinen, Schotter oder Kies. Ein Vlies im Untergrund verhindert jeglichen Pflanzenwuchs. Schottergärten haben den Nachteil, den Sauerstoff- und Wasseraustausch zu behindern, verfügen gerade bei Starkregen über schlechte Versickerungsfähigkeit. Sie heizen die Umgebung auf und verursachen hohe Kosten für Unterhaltung und Reinigung.
Die Pflanzung in Stahnsdorf hingegen besteht hauptsächlich aus Stauden und Gräsern mit überdurchschnittlicher Dichte, nämlich acht Stück je Quadratmeter. Hinzu kommen Einjährige (Aussaat) und Zwiebelpflanzen (werden im Herbst nachgepflanzt). Es wurde kein Vlies eingebracht, sodass Pflanzen einwurzeln und wachsen können. Die Mulchung aus Splitt verhindert nachhaltig Unkrautwuchs, ihr Mikroklima senkt die Umgebungstemperatur. Zudem werden Starkregen gut aufgenommen.
Mineralischer Mulch hat bei wärmeliebenden Pflanzungen gegenüber organischer Mulchung den Vorteil, dass sich das Material (Kies, Splitt) nicht zersetzt und ständig erneuert werden muss. Organischer Mulch entzieht dem Boden bei seiner Zersetzung durch Mikroorganismen Stickstoff. Die Folge sind Mangelerscheinungen. Mineralischer Mulch ist zudem nicht brennbar, was einen weiteren Vorteil im öffentlichen Straßenraum bietet